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Die Illusion des Wissens: Wenn wir nicht wissen, dass wir eigentlich nichts wissen

Im SOUL TALK no. 13 haben wir die dritte, der sechs Illusionen besprochen, die unser Bild vom Glück verzerren. Nachdem wir bereits die Illusion des Denkens und die des Selbst durchleuchtet haben, haben wir uns dieses Mal mit der Illusion des Wissens beschäftigt. Falls du noch nicht zu unserer großartigen GANG gehörst, dann melde dich doch hier bei THE SOUL GANG an.


Du willst erst wissen, wer ich bin?

Ich, Salima, die Gründerin von aura soulcare, bin nur Hostin von THE SOUL GANG (TSG), einem exklusiven Club für Frauen. Frauen, die keinen Bock mehr auf den esoterischen Bullshit in dem "Selfcare"-Wahnsinn da draußen haben. Ich organisiere alles im Hintergrund, kümmere mich um alle SOULMATES so, als wären sie zum SOUL TALK bei mir zu Hause und bringe die Themen mit. SOUL TALK nennen wir unsere Treffen, die jeden zweiten Dienstagabend stattfinden.

Auf dem Pfad der persönlichen Weiterentwicklung mag ich vielleicht weiter sein, aber das bringt uns nur den Vorteil, dass ich die Themen in die "richtige" Reihenfolge bringen kann und sie komprimiert aufbereite. Das kann uns kostbare Zeit ersparen. Aber sonst sitzen wir alle im selben Boot.


Was ist Wissen?


Wissen ist zweifellos der Treibstoff der Zivilisation. Unser intensiver Wissensdurst hat uns von Höhlen in Häuser gebracht und bildet das Fundament unserer heutigen Welt. Bahnbrechende Erfindungen, die unser Leben veränderten, basieren auf Entdeckungen, die auf der Suche nach mehr Wissen gemacht worden sind.


Die Illusion des Wissen: Wenn wir nicht wissen, dass wir eigentlich nichts wissen

Wir glauben, dass unser Wissen die Realität widerspiegelt. Doch heute schauen wir uns an, dass das Zitat von Konfuzius wahrer nicht sein könnte: „Das wahre Wissen liegt darin, das Ausmaß der eigenen Unwissenheit zu kennen.“


"Was hat das mit glücklich sein zutun?"

 

Die Illusion des Wissens


Die Illusion des Wissens ist ein faszinierendes Phänomen. Es verzerrt unser Bild vom Glück, weil wir glauben zu wissen, wer/was/wann uns glücklich oder unglücklich macht. Es gibt 2 Nachteile dieser Illusion. Erstens können wir eine Obsession entwickeln, Recht haben zu wollen, wenn es um unser Wissen geht. Wir möchten uns nicht „belehren“ lassen und fühlen uns häufig (persönlich) angegriffen, wenn unser Wissen angezweifelt wird. Das war zum Beispiel, eine meiner Eigenschaften, die mich in den Augen anderer häufig als Klugscheißerin aussehen ließ.

Die andere ist, dass wir arrogant werden und glauben, dass wir alles Wichtige bereits wissen. Dies führt dazu, dass viele Erwachsene nach Abschluss ihrer Ausbildung aufhören zu lernen, da sie überzeugt sind, bereits alles zu wissen, was relevant für ihr Leben ist.


Während du diesen Beitrag liest, wirst du dir an manchen Punkten denken „Was hat das alles mit glücklich sein zu tun?“. Hab Geduld, es kommt am Ende alles zusammen, versprochen.

 

Die zwei Arten des Wissens


Wenn wir behaupten etwas zu wissen, gibt es 2 Arten von Wissen, die wir besitzen sollten, damit wir überhaupt in die Nähe der Realität kommen. Es gibt die Tiefe und die Breite des Wissens: Wir sollten tief gehende Details über das Thema wissen, aber auch die oft breitgefächerten Unterthemen genau kennen.


Die Tiefe des Wissens:

Eine Frage, die aufkommen könnte, könnte demnach sein: „Wann verfüge ich über genug Details, um behaupten zu können, dass ich etwas weiß?“ Die Antwort darauf ist, dass wir eigentlich nie an diesem Punkt ankommen können. Woran das liegt, schauen wir uns jetzt an.


Der Arroganz-Kreislauf

Es passiert ständig, dass wir glauben Dinge zu wissen, die sich später als nicht akkurat herausstellen, trotz all der (kollektiven) Intelligenz, über die, die Menschheit verfügt.

Der Arroganz-Kreislauf, bekannt als EDAA (Entdeckung, Debatte, Akzeptanz, Arroganz), ist ein Muster, das sich wiederholt, wenn neue Entdeckungen gemacht werden.

Zuerst wird in einem bestimmten Themenbereich eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die alles, was wir bis dahin wussten, infrage stellt. Meistens durch das Erlangen von bis dahin, unbekannter Informationen, die ernsthafte Zweifel an der Genauigkeit des bestehenden Wissens aufkommen lassen. Das können alle möglichen Dinge sein. Nehmen wir z.B. das Rauchen, das in den 50er- 60er Jahren als nicht schädlich angesehen wurden. Es wurde überall von fast jedem geraucht. Selbst Ärzte, die über detailliertes medizinisches Fachwissen verfügten, haben es nicht angezweifelt. Erst als die ersten Langzeitstudien neue Informationen über die tatsächlichen gesundheitlichen Gefahren des Rauchens lieferten, begannen die Debatten darüber. Die neuen Informationen lieferten Fakten, welche die Richtigkeit der bestehenden Annahmen, widerlegte. Das führte dazu, dass Anhänger aller Seiten diskutierten, mehr Studien durchgeführt worden sind und schließlich ein Konsens gefunden werden konnte. Das nächste Level wird erreicht: die Akzeptanz. Das neue Wissen wird von allen Parteien anerkannt und verbreitet. Wenn es erfolgreich etabliert wurde, entsteht die Arroganz unter dieses Wissen und der Kreislauf schließt sich. Denn jetzt glauben wir wieder alles darüber zu wissen. Wir sind wieder am Ausgangspunkt des Arroganz-Kreislaufs gelangt, bis die nächste bahnbrechende Entdeckung gemacht wird, die auf Informationen basiert, von denen wir heute noch nichts wissen.


Doch wann können wir wirklich sagen, dass wir etwas wissen? Wann wissen wir, dass wir alles wissen, von dem wir nicht wussten, dass wir es nicht wissen. - LOL. Nein, ich hab kein „nicht“ zu viel. Oft ist es nämlich so, dass der Arroganz-Kreislauf dann beginnt, wenn wir Informationen erlangen, von denen wir NICHT wussten, dass wir sie NICHT wissen. Um das genauer zu erklären, müssen wir zunächst die verschiedenen Kategorien des Wissens kennenlernen.


Die drei Kategorien des Wissens

Wir haben bis jetzt verstanden, dass „Wissen“ auf Informationen basiert. Die können wir in drei Kategorien unterteilen, die zusammen alles ausmachen, was es über ein Thema zu wissen gibt:


1. Bekanntes Wissen: Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen

2. Bekannte Unwissenheit: Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen

3. Unbekannte Unwissenheit: Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen


Der Arroganz-Kreislauf wird meistens dann ausgelöst, wenn wir Informationen aus der Kategorie "unbekannte Unwissenheit" entdecken.

Jetzt kommt die Krux: Da wir nie wissen können, ob wir über alle Informationen verfügen, können wir auch nie behaupten, dass wir etwas tatsächlich wissen.


Die Breite des Wissens

Spätestens seit dem (fast) jeder Mensch ein Smartphone hat und es Google gibt, haben wir das Gefühl, dass wir das gesamte Wissen der Menschheit in der Arschtasche der Jeans haben. Wir müssen es nur abrufen.

Das Wissen, über das die Menschheit verfügt, ist manchmal aber so klein, dass wir es selbst kaum glauben können. Das vergessen wir aber die meiste Zeit. Wusstest du, dass die Menschen bis heute nur 10% der Weltmeere erforscht haben? Das bedeutet, dass wir keine Ahnung haben, was sich in 90 % der Weltmeere befindet! 90%!

Aber fühlt es sich für dich auch so an, als ob wir viel mehr darüber wissen würden? Scheiße, für mich schon! Ich hätte auf andersherum getippt: 90% erforscht und 10% unerforscht!

Ein anderes Beispiel: was glaubst du wie viel wir Menschen über unsere eigenen Substanz wissen? Also über menschliche DNA. - Schätz mal eben, bevor du weiterliest.

Unglaubliche 97 % der menschlichen DNA sind noch nicht entschlüsselt! Alles, was wir heute über unser Erbgut wissen, beläuft sich also auf mickrige 3 %!


Das zeigt, dass wenn 100% die gesamte Breite des Wissens ist, und wir nur einen Bruchteil davon wissen, kann es sich trotzdem so anfühlen, als wüssten wir alles, was es zu wissen gibt. - Erschreckend, oder?

Diese Illusion ist so komplex, dass sie uns darüber in Sicherheit wiegt, genau zu wissen was los ist. Zudem kommt, dass wir Menschen nicht ein mal die Fähigkeit haben, die kompletten 100% zu erfassen. Unsere Wahrnehmung der vorhandenen Informationen, aber auch die Methode, die wir nutzen, um Wissen zu vermitteln, sind leider schon von vornherein eingeschränkt.


Die Einschränkung durch unsere Sinne

Wir erlangen Wissen durch die Informationen, die wir wahrnehmen. Unsere Wahrnehmung findet über unsere Sinne statt. Aber weil unsere Sinne eingeschränkt sind, können wir nie alle Informationen erfassen, die es zu erfassen gibt. Zum Beispiel kann das menschliche Auge nicht alles sehen, was tatsächlich vorhanden ist. Es kann weder Infrarot sehen, noch die unzähligen Bakterien, die sich überall tummeln. Da wir uns das aber (fast) nie vor Augen halten, haben wir unser ganzes Leben lang das Gefühl, dass das, was wir sehen, die ganze Realität ist.


Die Einschränkung durch unsere Worte

Unsere unzähligen Sprachen sind (teilweise) extrem ausgeklügelt. Trotzdem sind Worte nicht in der Lage, Wissen optimal zu vermitteln. Ein Beispiel: das Wort „Mango“. Wenn du nicht wissen würdest, was eine Mango ist, würde dir dieses Wort alleine vermitteln, was eine Mango ist? -Nein, korrekt.

Es werden mehr Worte benötigt, um zu erklären, was sie ist: „Eine tropische Frucht, orange-gelber Farbe, mit einem süßen Geschmack und einer saftig weichen Konsistenz, mit einem Kern in der Mitte“. Das bringt es auf den Punkt, oder? Aber könnte das nicht auch ein Pfirsich sein?

Du siehst, dass unsere Wörter ein mittelmäßiges Werkzeug sind, Wissen zu übermitteln. Bis heute sind sie trotzdem der wichtigste Baustein unseres Wissens.

 

"Was hat das mit glücklich sein zutun?"


Um diese Frage besser zu beantworten, war es notwendig so weit auszuholen, um klarzumachen, wie groß die Auswirkung dieser Illusion auf unser Glück hat.

Alles, was du in diesem Beitrag gelesen hast, hat dir gezeigt, dass wir im Prinzip nie etwas wirklich wissen (können). Jetzt denke mal an dein Leben, an all die Dinge, die aktuell „schlecht laufen“ und dich unglücklich machen. Ohne Bewertung. Wie viele davon basieren auf einer Interpretation von dir, die diese Dinge als „schlecht“ klassifiziert. Erinnerst du dich daran, dass wir im ersten SOUL TALK zur „Formel des Glücks“ darüber gesprochen haben, dass Ereignisse an sich nicht gut oder schlecht sind, sondern sie erst dazu werden, wenn wir sie als solche empfinden? - Gut.

Denn diese ständige Klassifizierung können wir als „Die Illusion von Gut und Schlecht“ definieren. Das ist unser „Zwang“ jede neue Information in „gut“ oder „schlecht“ zu kategorisieren. Nachdem das geschehen ist, sind wir fest davon überzeugt alles zu wissen, was es darüber zu wissen gibt. Wir werden arrogant und fühlen uns angegriffen, wenn uns jemand vom Gegenteil überzeugen will.

Wenn wir z.B. Ereignisse als „schlecht“ klassifizieren, machen sie uns unglücklich. Wir glauben alles zu wissen, verschließen uns aufgrund unserer „Wissens-Arroganz“ gegen neue Information, selbst wenn diese aufkommen und uns in den Arsch treten.


Der Radiergummi-Test

Das ist eine Übung, die das alles genauer verdeutlicht. Nimm ein Ereignis, das mindestens zwei bis drei Jahre her ist, das du unter „schlecht“ gebucht hast und das dich unglücklich gemacht hat. (Wichtig ist, dass es keins ist, dass dich traumatisiert hat). Jetzt notiere alle „positiven Konsequenzen“, die daraus entstanden sind. Die könnten so aussehen: neue Menschen, die du dadurch kennengelernt hast, die dir heute nahe sind; Dinge, die du dadurch gelernt hast, die deine Art zu leben positiv beeinflusst haben; oder die Gründung von Deutschlands größter Frauen Community für SOULCARE, durch die du wunderbare SOULMATES gefunden hast. ;)

Jetzt stell dir vor, es gäbe einen Radiergummi, der das Ereignis aus deinem Leben radieren könnte. Für immer. Der einzige Haken: alle positiven Konsequenzen würden logischerweise auch gelöscht werden, weil sie ohne es nicht geschehen wären. Trommelwirbel! Hier kommt die große Frage: Würdest du den Radiergummi benutzen? - Exactly!


Die Moral von der Geschichte

Nicht ist vollkommen gut oder vollkommen schlecht. Auch wenn wir glauben, dass wir nach der Kategorisierung des Ereignisses in "schlecht" unglücklich sind, wissen wir niemals genau, wie die Zeit es in etwas Positives umwandeln wird.


Es ist also sinnvoller vor Augen zu halten, dass wir nichts wirklich wissen, wir die Arroganz beiseitelegen und für neue Informationen steht offen bleiben müssen. Kein schlechtes Ereignis ist wahrhaftig schlecht. Die meisten werden positive Konsequenzen mit sich bringen, die wir mit genug Zeit wertschätzen werden. Dann lernen wir, schnell zurück ins "glücklich sein" zu finden, egal wie schlecht das Ereignis auch sein mag.

 

"Work in progress" - Mein Credo. Wer auf dieser Reise ist, kommt niemals an.

Also wenn du auf der Suche nach "quick-fixes" bist, dann bist du hier falsch. Ich kann dir auch keine andere Anlaufstelle empfehlen, da es diese schnellen Lösungen nicht gibt (selbst, wenn andere dir das versprechen). Wenn du aber akzeptierst, dass die Reise das Ziel ist und du Fragen zu den Themen hast, die deine persönliche Lebenssituation betreffen, dann melde ich einfach hier an und werde Teil von


Ich freue mich darüber, deine Augen auf meinen Worten zu wissen.

Ich will, dass du weißt, ich schreibe nicht. Ich habe nie geschrieben.

Das sind lediglich meine Gedanken zu Themen, die mich bereichern, interessieren und glücklich machen. Sie unterstützen mich dabei, mich weiterzuentwickeln, auch wenn sie häufig Unbehagen bedeuten. Aber ich verlasse meine Komfortzone und schreibe sie für dich auf. Ungefiltert und rein mit der einzigen Intention, das Kostbarste, was ich besitze, mit dir zu teilen: meine Zeit und mein Wissen.


Danke für dein Vertrauen.



Namaste, Bitches.





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